Wie werden unsere Banknoten hergestellt?

Ein Geldschein muss einiges aushalten, er wird in Taschen gestopft und zerknüllt, manchmal sogar in der Waschmaschine mitgewaschen. Der Herstellungsprozess ist daher auf ein möglichst langes Leben der Geldscheine und ihre Fälschungssicherheit ausgerichtet.

Ausgangsmaterial

Auch wenn wir von Papiergeld reden, aus gewöhnlichem Papier sind unsere Geldscheine schon lange nicht mehr. Das erste Papiergeld gab es in China schon vor über 1000 Jahren, kurz darauf wurde es in Europa eingeführt. In Deutschland wird Papiergeld seit dem 19. Jahrhundert als gesetzliches Zahlungsmittel verwendet. Im Laufe der Jahre wurden dafür verschiedene Materialien genutzt, darunter Baumrinde und Stoffreste. Das Ziel war es immer, einen möglichst reißfesten, robusten und gleichzeitig kostengünstigen Schein zu erhalten. Das Ausgangsmaterial für unsere heutigen Banknoten ist Baumwolle, sie beeinflusst spürbar die Haptik des Scheines. Verwendet werden Fasern, die zu kurz für die Textilindustrie sind. In einem aufwändigen Prozess werden die Fasern zerkleinert und bei hohem Druck und hohen Temperaturen in Wasser gebleicht. Der sogenannten Pulpe wird in einer Papiermaschine das Wasser wieder entzogen und das Banknotenpapier gepresst und aufgerollt. In einem Rundsieb mit Wasserzeichenprägung erhält das Papier ein fein abgestuftes Wasserzeichen, ein entscheidendes Sicherheitsmerkmal.

Sicherheitspapier

In Europa gibt es insgesamt elf Hochsicherheitsdruckereien, die das Papier für Eurobanknoten herstellen. Von dort werden sie an die verschiedenen Zentralbanken geliefert. Ein Geldschein hat mehrere Merkmale, die ihn von herkömmlichem Papier unterschieden und so fälschungssicher machen. Zu diesen Sicherheitsmerkmalen gehören neben der sogenannten Smaragdzahl, dem Wasserzeichen und einem Sicherheitsfaden aus Metall auch ein Porträthologramm. Die Hologramme auf der Oberfläche werden erst bei einer Bewegung des Scheines in einem bestimmten Winkel sichtbar. Selbst modernste Farbkopierer können Geldscheine nicht detailliert nachbilden.

Der Euro

Den Euro gibt es seit dem 1. Januar 1999 mit sieben Kategorien von Banknoten in unterschiedlichen Größen und Farben (5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro). Der 500-Euro-Schein wird seit der zweiten Serie nicht mehr hergestellt, er ist aber wie auch der 200-Euro-Schein noch im Umlauf und unbegrenzt gültig. Das Design aller Scheine folgt der Vorgabe „Zeitalter und Stile in Europa“ und wurde von dem österreichischen Grafiker Robert Kalina entworfen.

Beschichtung und Umlauf

Je niedriger der Nennwert eines Scheines, desto häufiger wechselt er den Besitzer. Der 5-Euro-Schein und der 10-Euro-Schein erhielten aus diesem Grund eine Beschichtung mit einem Speziallack, um sie haltbarer zu machen und ihre Lebensdauer deutlich zu erhöhen. Seit 2001 wird auch die 20-Euro-Banknote beschichtet, um weitere Ressourcen und Herstellungskosten zu sparen. Die beschichteten Banknoten haben eine glattere Oberfläche, rein optisch ist jedoch kein Unterschied festzustellen. Der Nennwert, von dem sich die meisten Scheine in Umlauf befinden, ist mit großem Abstand die 50-Euro-Note. Anfang 2022 waren etwa 13,6 Milliarden 50-Euro-Scheine im Umlauf von insgesamt fast 28 Euro Milliarden Euro-Banknoten.